In den Jahren 1775 - 1778 war Josef Anton Sambuga als Kaplan im Pfarrhaus seines Onkels Joseph Anton Grossi in Helmsheim. Er führte in dieser Zeit auch die Kirchenbücher von Helmsheim. Leider hat er im Gegensatz zu seinem Onkel die Einträge nicht mit seinem Namen versehen. Er wurde bedeutend als Erzieher von dem späteren bayerischen König Ludwig I.
Wiki: Josef Anton Sambuga
Quelle: Josef Anton Sambuga wie er war, von Johann Michael Sailer
„Denn die Hindernisse der Bildung wegräumen heißt, sie selber fördern.“ Sambuga, Kaplan
(Aufbereitung von Alexandra Nohl)
Als Josef Anton Sambuga im Jahre 1775 seine Stelle als Kaplan in Helmsheim antritt war er keine Unbekannter, schon als Jugendlicher hatte er seine Ferien bei seinem Onkel im Pfarrhaus in Helmsheim zugebracht. Schnell gewann er das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in Helmsheim, seine außerordentliche Gabe auf Menschen zu zugehen wurde ihm schon früh bescheinigt und gefördert. Aus ganzem Herzen widmete er sich mit inniger Frömmigkeit seines Amtes und was er sprach, das lebte er auch vor, im Gegensatz zu vielen seiner Amtskollegen. „Wen die Macht seines Wortes ungerührt gelassen, den hatte die stärkere Gewalt seines Lebens noch erschüttern müssen.“, so wird ein Zeitgenosse zitiert. Sambuga zog die Menschen in seinen Bann, er konnte reden, zeigte Empathie und galt als Vorbild.
Als Freund anhaltender Studien, nutzte er seine geringe Freizeit nicht mit Müßiggang, sondern mit spazieren gehen, zeichnen und malen zum Erholen. Manchmal gesellte sich ihm ein weiterer Spaziergänger hinzu, was er mit Freuden aufnimmt um sogleich die Schönheit der Natur zu teilen. Sein offenes Wesen führte dazu, dass sich ihm die Menschen öffneten und ihm ihr Herz anvertraute. Sein Vorleben und das weltliche mit dem geistigen verquickend setzte der Kaplan das Wort in die Tat um. In dem neuen Kaplan und Priester kam der Bevölkerung ein Mensch entgegen, der sein Tagewerk mit täglich neuem Eifer verrichtet, es kamen ihm die Herzen der Menschen auf halbem Wege entgegen.
Als Intellektueller auf dem Dorf predigte er nicht nur, sondern empfahl auch gute Schriften und bot sie Interessierten zum lesen an um damit dem Landvolk den Geschmack am Studium zu fördern. Einen besonderen Wert legte er daher auch auf die Bildung der Kinder. Die Schule fand an ihm einen freundlichen Schutzgeist, der es wohl verstand, dem Schulmeister das Lehren, und den Kindern das Lernen zu erleichtern, dabei pflanzte er den Kleinen den Keim zarter Gottesfurcht ins Herz; zu pflegen und zu erziehen, war ihm die erste Angelegenheit, nach dem Grundsatz: das Erste zuerst. Jede Art nützlicher Bildung bei Kindern und Erwachsenen wusste er zu fördern. Der Kaplan nahm es auch auf sich, den Schülern eine schöne Handschrift beizubringen, da der Schulmeister dazu nicht in der Lage war, durch notwendige Beihilfe und Handführung, Geschenke und Ermunterung gelang es dem ohnedies begabten Mann. Bemerkte der Kaplan einen besonders begabten Jungen, bat er seinen Professor ihn in Latein zu unterrichten. Gelang es dem Schüler und es kam nach Jahren der Wunsch nach einem Beruf auf, so bot Sambuga ihm die hilfreiche Hand und unterstütze die Familien, die ihm sehr dankbar waren.
Damals war die Kultur der Obstbäume noch nicht durch die Obrigkeit befohlen, Sambuga aber, zeigte Lernbegierigen wie man die Bäume veredelt und sein Gärtchen besser auszunutzen. Er okulierte (veredelte) und zweigte auch ungefragt und brachte damit den Eigentümern eine unverhoffte Ernte ein.
Seine Krankenbesuche haben ihm in mancher dankbaren Familie ein bleibendes Denkmal gesetzt. Er spendete Trost und wies die Leidenden auf ihr Herz und zu Gott hin, damit leitete er die Krankenpflege ein. Dass bei seinen Krankenbesuchen auch die Gesunden gewinnen mussten ist leicht begreiflich, vielen gingen ihm nach und erbauten sich seiner Nähe und hörten seine Worte. War der Kranke arm und hilflos, war er sich nicht zu schade, diesen zu besuchen und seine Dienste zu verrichten, die seinesgleichen unter ihrer Würde empfanden. Mit dieser Bereitschaft ging seine Liebe Hand in Hand, die nichts unversucht ließ um den Ermattenden Erleichterung zu schaffen oder den Darbenden ein Bedürfnis zu stillen. So musste er die Küche seines Onkels oft genug einfordern.
Dieser rege und „lichthelle“ Kaplan blieb nicht lange unbemerkt und wurde nach Mannheim berufen. Die Rheinpfälzische Regierung versetzte den jungen Mann in die Stadt und vertraute ihm einen großen Wirkungskreis an. Er litt an der Trennung von der Familie und der Pfarrgemeinde, aber er sah mit dem festen Blick auf den Ruf von Oben, der ihm heilig war und riss sich schnell von Helmsheim los um den neuen Posten anzutreten. Als sein Onkel zu einem Abendessen geladen hatte, nutzte der junge Mann die Gelegenheit zum schnellen Abschied, da sein Ruf nach Mannheim geheim gehalten worden war. Gegen Endes Mahles stand der Dechant vom Tisch auf und sagte „ meine Herren, ich bin im Begriffe nach Mannheim zu reisen, wenn ich jemanden einen Dienst erweisen kann, der beehre mich mit Aufträgen“, und in wenigen Augenblicken war Sambuga den Augen der Gesellschaft entzogen. So ungern der Pfarrer ihn auch gehen ließ, so tat er es mit der Hoffnung, dass sein Neffe, in dieser Stadt viel Segen verbreiten würde und seine weitere Bildung am meisten davon gewinne. „Denn auch das Beste an einem jungen Arbeiter kann nur das Beste im Anfange sein, und dem Anfange ziemt der Fortschritt, so wie dem Fortschritte die Vollendung.“
In Mannheim war der Ort, an dem sich der junge Kaplan zum vortrefflichen Prediger ausbildete, hier wagte er auch seine ersten Versuche als Schriftsteller, er knüpfte freundschaftliche Verbindungen zu ehrwürdigen Gelehrten und Staatsmännern, die in die glänzende Epoche Carl Theodors gehören; hier war er schon, vor seiner Beförderung zum Pfarramt, als Zierde des Pfälzischen Klerus geachtet, und was dem Edelstein mehr als Glanz und Einfassung gab, durch widrige Ereignisse geprüft und geläutert: Heil dem Jungen Manne , der das große Lehrstück , darin kein Greis je ganz auslernt, und für das wohl kein Lerngeld zu groß sein kann, schon den ersten Jahren seiner Laufbahn begriffen hat.
„Recht tun und sich dafür lästern lassen- das ist wahrhaft königlich: bene facere et male audire, hoc est vere regium“
- Generation 1
Josef Anton Sambuga, Theologe, Erzieher Ludwig I. Bayern, wurde geboren am 9. Juni 1752 in Walldorf und starb am 5. Januar 1815 in München im Alter von 62 Jahren.
Geburt | 9. Juni 1752 Walldorf |
Beruf | Theologe, Erzieher Ludwig I. Bayern |
Tod | 5. Januar 1815 (Alter 62 Jahre) München |